Inhalt
- Der erste Kontakt
- Ausprobieren Schnupperkurs
- Was brauche ich für den ersten Start ?
- Alter und Voraussetzungen
- Wann kann ich dann endlich „richtig“ paddeln ?
- Die Eskimorolle/Paddelstützschläge
- Trainingsmöglichkeiten
- Kosten
- Bootsmaterial
- Bootslagerung
- Bootstypen
- Paddeltour
- Paddelpause
- PE
- GFK
Der erste Kontakt
Du interessierst Dich für den Kanusport? Na als erstes solltest Du dich im Internet umschauen, welche Vereine es in Deiner Nähe gibt. Unter www.kanu.de gibt es eine Vereinssuche. Dort ist auch beschrieben, welche Aktivitäten die Vereine anbieten. Hast Du für Dich das „Richtige" gefunden, so nimmst Du einfach mal Kontakt auf. Du kannst einfach eine E-Mail an
Bei uns kann jeder, der mindestens das Bronzene Schwimmabzeichen - besser noch Silber oder Rettungsschwimmer - hat, das Paddeln erlernen. Dafür bieten wir in der Regel einen Schnupperkurs an. Alternativ wird bei uns einmal in der Woche mit Anfängern trainiert, da kann man sich in der Regel mit einklinken.
Was brauche ich für den ersten Start ?
Das ist nicht so schwierig. Da reichen erst einmal ein T-Shirt, Badehose und ein Paar alte Turnschuhe mit rutschfester Sohle. Ideal wäre Funktionskleidung, denn diese wärmt und trocknet schnell. Diese Kleidung wäre fürs Boot. Also zusätzlich noch trockene Kleidung mitbringen. Wir stellen unseren Anfängern Boote, Spritzdecke, Paddel, Schwimmwest und Helme zur Verfügung. Es ist also alles da, was man zunächst einmal braucht. Natürlich wird es am Anfang auch einmal etwas nasser, als man sich das so vorstellt, soll heißen, dass man durchaus auch einmal ein bisschen schwimmen muss. Also macht es wenig Sinn, sich im Winter das erste Mal ins Kajak zu setzen. (Es sei denn, man macht das beim Eskimotiertraining im Hallenbad). Man sollte sich schon die etwas wärmere Jahreszeit aussuchen. Nach den Osterferien oder in den Sommerferien.
Für den Einstieg in den Kanusport gibt es keine Altersbegrenzung, jedoch sollten Kinder älter als 7 Jahre sein. Wenn Kinder bei uns anfangen zu paddeln, möchten wir gerne, dass die Eltern auch diesen Sport betreiben. Kanusport ist ein Familiensport, an dem alle Freude haben. Für alle gilt aber, dass mindestens das Bronzene Schwimmabzeichen nachgewiesen werden kann.
Wann kann ich dann endlich „richtig“ paddeln ?
Wenn Dir das paddeln richtig Spaß macht, und Du regelmäßig zum Training kommst, dann kannst Du nach 3 bis 5 Trainingseinheiten die erste Paddeltour auf einem leicht fließendem Gewässer (z.B. Sieg, Flussabschnitte der Wupper) mit uns unternehmen. Du kannst dann aber noch nicht erwarten, dass Du ohne eine Kenterung davon kommst. Das kann auch den „alten Hausen“ passieren. Du musst weiter regelmäßig trainieren. Eine Anfänger-Paddeltour wird zwischen 10 und 15 km lang sein, bei einer Paddelgeschwindigkeit von 4 bis 5 km/h ist man dann schon 2 bis 3 Stunden unterwegs. Nur auf dem Wasser muss man dabei ganz schön arbeiten und sich konzentrieren, damit das Kajak dahin fährt, wo man hin will. Wer regelmäßig im Kajak sitzt und viele Wanderfahrten mitgemacht hat und dadurch eine Menge Flussprofile kennen gelernt hat, wird nach einem Jahr gut zurecht kommen und kann dann auch mal eine Fahrt von 30 km durchhalten. Dass man ganz alleine auf Tour geht, davon können wir an dieser Stelle nur abraten. Die Gefahr auf Hilfe anderer angewiesen zu sein ist immer gegenwärtig und sollte nicht aufs Spiel gesetzt werden.
Das Gute am Kanusport ist, dass jeder selbst – ähnlich wie beim Skifahren – entscheidet, welche kanusportliche Richtung er einschlägt. Beschauliche Wanderfahrten, Sturm erprobte Küstenfahrten, heimische Kleinflüsse im Bergischen oder Eifel, eine Rheintour bei flotter Strömung, unendliche Seenlandschaften, Wildwassertouren in den Alpen oder extreme Expeditionen ins Eismeer oder im afrikanischen Dschungel.
Die Eskimorolle/Paddelstützschläge
Im Winter haben wir die Möglichkeit die Eskimorolle im Schwimmbad zu üben. Da sollte man regelmäßig teilnehmen. In der Regel braucht man einen Winter um die Rolle zu erlernen, das heißt aber noch lange nicht, dass man sie dann auf einem Fluss kann, wenn man plötzlich kentert. Am schnellsten lernen Kinder im Alter von 10 bis 13 Jahren die Rolle. Sie bringen genügend Geschicklichkeit mit und haben am wenigsten Angst unter Wasser. Je nach sportlicher Vorerfahrung erlernen die Erwachsenen auch in relativ kurzer Zeit die Rolle. Wichtiger als die Beherrschung der Kenterrolle sind die Paddelstützschläge - diese Technik verhindert bei richtiger Anwendung eine Kenterung.
Neben dem Wandersport hat der MKC eine große Slalom-Abteilung. Die Sportler trainieren regelmäßig auf der Erft und beteiligen sich in den Sommermonaten an vielen Wettkämpfen auf unterschiedlich schwierigen Flussstrecken. Wer über das Anfängerstadium hinaus gekommen ist, kann sich durchaus auch dem Kanu-Slalom anschließen. Dies trifft natürlich eher auf Kinder und Jugendlichen zu als auf Erwachsenen. Hier müssen die Kinder relativ stark unterstützt werden. Die Fahrten zum Training und zu Rennen funktioniert nur mit Unterstützung der Eltern, die den Transport übernehmen müssen.
Kosten
In der Regel wird ein gewisser Obolus für einen Schnupperkurs entrichtet. Das ist nicht viel und wird wohl jeder verschmerzen können. Wenn man dann den Kanusport als den „richtigen“ Freizeitsport für sich entdeckt hat, sollte man dem Verein beitreten. Die Beitragshöhen stehen auf unserer Homepage unter Download. Wenn du dich am Anfang richtig informiert hast, und auch die Beiträge anderer Vereine verglichen hast, so wirst Du feststellen, dass der Beitrag gar nicht so hoch ist. Wo liegt jetzt der Haken ? Na klar - der kommt auch noch. Denn auch Du wirst feststellen, dass das Boot in dem zu zuletzt gefahren bist beim nächsten Mal vergeben ist oder jemand es total anders eingestellt hat. Du denkst dir sicherlich bald: „Ich benötige eine eigene Ausrüstung“.
Auch wir denken da genau so, allerdings muss man auch hier unterscheiden zwischen Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Für die Erwachsenen kommt dieser Punkt der „eigenen Ausrüstung“ natürlich eher als bei den Jugendlichen. Bei den Kindern brauchen wir uns da am wenigsten Gedanken machen (siehe Bootsmaterial). Aber bevor man sich sofort alles neu kauft, sollte man sich zunächst einmal im Verein umhören, ob nicht jemand etwas Gebrauchtes verkaufen möchte. In der Regel findet man da schon das eine oder andere. Außerdem haben die großen Kanusportausrüster 1 bis 2 Mal im Jahr einen Gebrauchtmarkt, und im Internet kann man durchaus auch einmal fündig werden. Bevor Ihr aber anfangt Euch darüber Gedanken zu machen, sprecht noch einmal mit den Vereinsmitgliedern, sie sind alle hilfsbereit und werden Euch bestimmt auch beraten, was für euch das Richtige ist.
Damit man mal eine Übersicht hat, was man so benötigt und in welcher Reihenfolge die Prioritäten zu sehen sind, habe ich hier eine Liste zur Orientierung mit eingefügt. Die angefügten Preise sind Neupreise für eine einfache Ausrüstung.
Reihenfolge | Gegenstand | Neupreis |
1 | Paddeljacke |
60,00 €
|
2 |
Neoprenschuhe |
20,00 €
|
3 | Paddel T-Shirt / Funktionswäsche |
40,00 €
|
4 | Neoprenanzug Hose |
120,00 €
|
5 | Dachgepäckträger fürs Auto |
200,00 €
|
6 | Boot mit Auftriebskörpern |
1.000,00 €
|
7 | Paddel |
100,00 €
|
8 | Spritzdecke |
60,00 €
|
9 | Schwimmweste |
120,00 €
|
10 |
Helm |
60,00 €
|
Bootsmaterial
Der MKC hat 31 relativ gute Polyethylen (PE) Vereinsboote mit allem Zubehör. Hierzu gehören Boote von Prijon, Dagger und Eskimo aber auch neuere Kajaks der Firma Lettmann (Granate) aus dem Jahr 2014. Aus der Slalomabteilung kommen immer wieder ausgediente Slalomboote zurück. Dies sind die idealen Boote für die Kinder. Sie sind leicht und wendig und für Kinder genau das Richtige, um den Kanusport kennen zu lernen.
Die Bootslagerung ist eines der schwierigsten Themen, die es gibt. Wir sind froh, dass wir ein so schönes Bootshaus haben und das noch an einer Stelle, an der man sofort paddeln kann. Allen Vereinsmitgliedern steht das Bootshaus zur Verfügung. Natürlich sind wir auch hier vom Platz begrenzt, so dass nicht jeder sein Boot hier lagern kann. Wir hoffen, dass wir mit der Devise „wer sein Boot regelmäßig am Bootshaus nutzt, kann es hier lagern, sofern noch ein Platz vorhanden ist“ noch lange fortfahren können. Bis heute hat das funktioniert. Wenn es hier Unstimmigkeiten gibt, muss man die Regeln den Bedürfnissen anpassen.
In unserem Verein werden in aller Regel Kajaks gefahren. Das sind Boote, in denen man sitzt und mit einem Doppelpaddel paddelt. Wir haben auch Kanadier, in denen kniet man und man hat auch nur ein Paddel. Bei diesem Bootstyp ist der Schwerpunkt etwas höher, von daher sind diese Boote auch etwas kippeliger. Sie gibt es auch als Kanu, in dem eine ganze Familie Platz hat.
Bei den Kajaks unterscheiden wir in Wander-, Wildwasser-, Slalom- und Abfahrtsboote. Neben den Slalombooten wird bei uns am häufigsten Wildwasserboote gefahren. Man muss nicht gleich mit so einem Boot die Ötztaler Ache fahren, man kann damit durchaus auch auf den Nebenflüssen des Rheins oder sogar den Rhein paddeln. Früher wurden diese Boote alle aus Polyester hergestellt heute wird für die Wildwasserboote PE verwendet.
An den Wochenenden wird oftmals eine Paddeltour organisiert. Aber was bedeute das? Einer aus unserer Mitte teilt den Vereinsmitgliedern mit (per e-mail oder weil es im Programm vorgesehen ist), dass er eine Paddeltour unternimmt und dass sich an dieser jeder beteiligen kann (hier kann es natürlich schon mal eine Ausnahme geben, wenn die Tour für Anfänger zu schwierig wird). Dann trifft man sich am Bootshaus. Jetzt muss natürlich einer das Kommando haben und allen einmal sagen, wo es denn nun hingehen soll. Er muss organisieren, dass alle ihre Boote aufladen können und klären, ob der vereinseigene Bootsanhänger genutzt werden muss? Können die Boote auf den Autodächern transportiert werden? Wie viele Sitzplätze sind vorhanden? Wie funktioniert das mit dem Rückholdienst? Haben wir genügend Sitzplätze, auch für den Rücktransport und das Umsetzen? Kann das Umsetzen mit der Bahn erfolgen, und wann fährt die Bahn? Sind wir pünktlich da? Endlich es kann losgehen. Alles ist aufgeladen - wir fahren los.
Ich möchte an dieser Stelle einmal ein Beispiel geben: Wir wollen die Wupper paddeln von Wupperhof bis Opladen 15 km und treffen uns am Bootshaus mit 20 Paddlern. Der Ablauf ist nun, dass wir nach Opladen fahren, dort ein Auto stehen lassen, nach Wupperhof fahren und dort lospaddeln. In Opladen angekommen sind die trockenen Umziehsachen im Auto. Die Autofahrer fahren jetzt alle nach Wupperhof, holen die Autos ab und fahren nach Opladen. Alles wird wieder aufgeladen und es geht zum Bootshaus zurück. Das hört sich einfach an, ist aber schon eine logistische Herausforderung, denn zum einen möchten wir die Umwelt schonen, also mit möglichst wenig Autos fahren, zum anderen sind 20 Menschen und 20 Boote eine große Menge zu transportieren. Die 20 Leute bekommen wir in 4 Autos, wenn alle Autos 5 Sitzplätze haben, dann können wir mit dem 5. Auto mit 5 Fahrern auch die 4 Autos aus Wupperhof wider abholen. Aber wir bekommen maximal 4 Boote auf ein Autodach. Wir benötigen jetzt also auch den Vereinsanhänger. Hat denn jemand eine Anhängerkupplung? Wenn das nicht zutrifft, oder jemand hat nur 4 Sitzplätze, dann müssen wir 2 weitere Autos mitnehmen, damit wir beim Umsetzen genügend Sitzplätze für die Autofahrer haben. Aber wenn wir Glück haben, ist ja jemand mit einem VW Bus oder Sharan mit 7 Sitzplätzen dabei, dann klappt das wieder.
So weit alles klar? Nichts vergessen? Doch eine Unkostenbeteiligung an den Benzinkosten wird fällig. Beim Fahrtenleiter ist unaufgefordert nachzufragen, wie hoch der Unkostenbeitrag ist. In der Regel liegt er zwischen 2€ und 5€. Das ist abhängig von der Entfernung und der Anzahl der Teilnehmer.
Für „die Paddler“ ist das ein Fremdwort. Wir paddeln das ganze Jahr hindurch. In den Wintermonaten haben die Flüsse in der Regel mehr Wasser als im Sommer und je höher der Pegel ist, umso größer ist auch der Spaßfaktor. Traditionell machen wir an Silvester eine Paddeltour auf der Wupper, die immer mehr Freunde findet. Im Winter sind zwar keine Slalomrennen und für das Training ist es dann abends auch schon dunkel, dann müssen wir eben auf das Wochenende ausweichen und unter der Woche in einer Turnhalle Sport machen. Wir haben das ganze Jahr hindurch Programm. Im Sommer etwas mehr als im Winter, aber das ist ja auch natürlich. Eine Pause legen wir natürlich bei längeren Fahrtstrecken ein. Schließlich muss man sich auch für den Rest der Tour gut stärken. Diskussionsstoff bieten natürlich die positiven wie negativen Überraschungen, die ein Fluss mit schöner Naturlandschaft zu bieten hat. Für alle Flüsse in Deutschland gibt es gute Flussführer, die auf viele Schwierigkeiten und auch Schönheiten hinweisen.
Polyethylen (Kurzzeichen PE) ist ein durch Polymerisation von Ethen [CH2 = CH2] hergestellter thermoplastischer Kunststoff mit der vereinfachten Ketten-Strukturformel.
Glasfaserverstärkter Kunststoff, kurz GFK, ist ein Faser-Kunststoff-Verbund aus einem Kunststoff (z. B. Polyesterharz, Epoxidharz oder Polyamid) und Glasfasern, Kohlefasern oder Aramidgewebe. Er ist der am häufigsten eingesetzte langfaserverstärkte Kunststoff.
Reinhard Löbbecke