Herbstwildwasserwoche an die Soča

8.-15.10.2016

Die diesjährige Herbst- Wildwasserwoche 2016 führte uns zum ersten Mal an die Soča in Slowenien.

Dieser sehr ursprüngliche Alpenfluss ist ein beliebtes Ziel bei Wildwasserkanuten. Er enthält viele Stromschnellen und ist mit Steinen und großen Felsbrocken durchsetzt, wodurch sich wunderbare Spiel- und Trainingsmöglichkeiten für Kanuten bieten. Das ganz besondere Merkmal der Soča ist aber ihr glasklares, smaragdgrünes Wasser. Alle Vereinsmitglieder waren begeistert von der wunderschönen Landschaft um das Soča-Tal. Sie hat etwas Magisches an sich, besteht aus schroffen Bergen, aus denen Wasserfälle herabstürzen, oder aus moosbewachsenen Felsen mit schneebedeckten Berggipfeln. Durch diese raue Alpenlandschaft schlängelt sich der türkisfarbene Fluss.

Aufgrund dieser optimalen Bedingungen haben sich viele Kanuschulen für Touristen entlang der Soca angesiedelt und bieten geführte Wildwassertouren an. Die Soča ist nicht ganz ungefährlich und sollte nur mit einem erfahrenen Fahrtenleiter befahren werden. Es gibt Klammen, die unberechenbare Unterspülungen haben und nicht befahren werden dürfen und auch einige Syphons, deren Lage dem Paddler vorher unbedingt bekannt sein muss.

Axel Breuer, unser Fahrtenleiter, hatte die Flussabschnitte der Soča auf seinen privaten Reisen kennengelernt und organisierte nun für uns diese Reise, der sich 20 Vereinsmitglieder anschlossen.

Die lange Anfahrt von 900 km war schnell vergessen, als wir in dem kleinen Touristenstädtchen Bovec angekommen waren, wo wir alle in einer gemütlichen Familien- Pension untergekommen sind. Bovec liegt mitten im Soča- Tal und ist ein idealer Startpunkt für Kanutouren.

Während unseres Urlaubes war der Wasserstand der Soča außergewöhnlich niedrig, wodurch die Auswahl der Flussabschnitte, die befahren werden konnten, etwas eingeschränkt war. Dem niedrigen Wasserstand hatten wir Anfänger es aber zu verdanken, dass wir auch schwierigere Flussabschnitte mitpaddeln konnten.

Die für Paddler interessanten Flussabschnitte tragen Bezeichnungen , die schon die unterschiedlichen Schwierigkeitsgrade andeuten sollen. Am ersten Paddeltag war die „Panorama- oder Hausfrauenstrecke“ ein guter Einstieg zum Kennenlernen des Flusses. Weit schwieriger zu befahren war die „Friedhofsstrecke“, die allerdings nur so heißt, weil am Ufer ein Friedhof ist. Eine aufregende Paddeltour, die sehr viel Spaß gemacht hat, erwartete uns auf der „Abseilstrecke“. Diese trägt ihren Namen, weil die Einstiegsstelle zu diesem Flussabschnitt nur zu Fuß über einen sehr steilen Weg führt, der 200m bergab geht. Diesen schmalen Weg mit dem Boot auf der Schulter herabzusteigen ist allein schon eine große Herausforderung. Direkt an der Einstiegsstelle befindet sich in Ufernähe ein gefährlicher Syphon, auf den Axel uns aufmerksam gemacht hat. Aber auch der gesamte Flussabschnitt an sich hat viele Tücken und ist nur für erfahrene Kanuten zu empfehlen.

Ein Highlight für die Slalom- Kanuten war die naturbelassene Slalomstrecke auf der Soča. Hier lagen die Felsen dicht an dicht und bildeten so eine natürliche Slalomstrecke, die sehr rasant mit vielen Stromschnellen dazwischen durchfahren werden musste. Dieser Abschnitt war nur für Paddler geeignet, die ihr Boot sehr gut beherrschen und lenken können. Hier ist besonders erwähnenswert, dass unsere Jugendlichen Nelly Mallwitz und Tobias Kuhn erfolgreich durch die Slalomstrecke gepaddelt sind.

Nach den Paddeltouren war immer noch Zeit für eine kleine Wanderung, wie z.B. zur Sočaquelle oder zu einem Wasserfall. Beim Spaziergang an der 1.ten und 2.ten Klamm entlang waren die steilen ausgespülten Feldwände am Flussufer beeindruckend, durch die sich tief unten das glasklare, türkise Wasser schlängelte.

Die Woche verflog und die meisten Kanuten möchten wiederkommen, um auf der Soča zu paddeln. Einen herzlichen Dank an Axel Breuer, der uns diesen schönen Fluss gezeigt hat und uns dort sicher heruntergeleitet hat. Danke auch an Jörg Dücker und Ulli Pallenberg, die mit für die Sicherheit auf der Soča gesorgt haben und an Frank Breuer, der uns interessante Paddeltricks und Kniffe gezeigt hat.

Beate Liedtke